Auf dem rund 5.000 m² großen Grundstück in einem vorwiegend durch Wohnutzung geprägten Viertel von Essen-Borbeck befand sich seit den 1920er Jahren bis in die 1990er Jahre eine Manufaktur zur Herstellung von Särgen und Sargwäsche. Mehrere Gebäude waren in verschiedenen Jahrzehnten entsprechend des Bedarfes und entsprechend der jeweiligen Baustandards entstanden, die zuletzt nach Aufgabe des Betriebes größtenteils in einem verwahrlosten Zustand ungenutzt waren. Ein Abriss wurde in Erwägung gezogen. Unsere Analyse hat das Potential aufgezeigt, das in den großflächigen Räumlichkeiten hinsichtlich der Implementierung zeitgenössischer, individueller Wohnformen enthalten war. Die städtebauliche Disposition der Hallen an den Grundstücksgrenzen, gruppiert um eine großzügige Freifläche, ermöglichte die Bildung von interessanten Gebäudeypologien, die im Falle eines Abrisses auf Grund des heutigen Baurechts nicht umsetzbar gewesen wären. Entstanden sind vier großzügige bungalowartige „Einfamilienhäuser“, wovon zwei Einheiten als Hoftypen sich nahezu vollständig zu ruhigen, kontemplativen Innenhöfen orientieren, die anderen beiden Einheiten sich einer großzügigen gemeinsamen Gartenfläche zuwenden. Die in ihrer Struktur sehr unterschiedlichen Bestandgebäude wirken heute durch die einheitliche, robuste neue Fassade aus tektonisch gegliederten Faserzementplatten als zusammengehöriges Ensemble. Sichtbetonwände gliedern die Außenanlagen und ermöglichen für alle Einheiten eine angenehme Privatheit. Der Innenausbau ist durch die Reduktion auf Eichenholz und Anröchter Dolomit geprägt.